Nominalzins

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Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Der Nominalzins gibt die Höhe der Zinsen an, die für einen Kredit oder eine Geldanlage anfallen.

  • Effektivzins: Der Effektivzins weist die gesamten Kosten inklusive Gebühren und sonstigen Kosten aus, während der Nominalzins ausschließlich den ausgeschriebenen Zinssatz angibt.

  • Arten: Bei einem gebundenen Nominalzinssatz wird ein Sollzins für die Vertragslaufzeit festgelegt, wohingegen bei einem variablen Nominalzins der Zinssatz während der Laufzeit verändert werden kann.

Was ist der Nominalzins?

Der Nominalzins bezeichnet den ausgeschriebenen Zinssatz einer Geldanlage oder eines Finanzprodukts, der angibt, wie viel Zinsen auf das ursprüngliche Kapital gezahlt werden. Gebühren und weitere Kosten der Anlage oder des Kredits sind im Nominalzinssatz nicht enthalten.

Bei Krediten und Darlehen wird der Nominalzins auch Sollzins genannt. Dabei gibt der Sollzins die Zinsen an, die Kreditnehmer pro Jahr zahlen, ohne Berücksichtigung der Nebenkosten. Bei einer Geldanlage, wie Tagesgeld oder Festgeld, gibt der Nominalzins die Verzinsung des Nennwerts ohne Zinseszinsen an. Der Nominalzinssatz kann fest oder variabel sein.

Unterschied zwischen gebundenem und variablem Nominalzins

Nominalzinssätze lassen sich in gebundene und variable Zinssätze unterteilen. Der Unterschied liegt darin, wie der Zinssatz festgelegt wird und ob er sich während der Laufzeit des Finanzproduktes ändern kann.

Ein gebundener Nominalzins wird bei Vertragsabschluss einer Geldanlage oder eines Kredits festgelegt und bleibt während der gesamten Laufzeit unverändert. So sind die Zinszahlungen für Sparerinnen und Sparer oder Kreditnehmende vorhersehbar und bieten ein gewisses Maß an Stabilität. Gebundene Nominalzinsen finden häufig bei Tagesgeldkonten Anwendung.

Variable Nominalzinsen hingegen können sich während der Laufzeit ändern. Die Anpassung des Zinssatzes erfolgt dabei in der Regel auf Basis von Referenzzinssätzen, wie zum Beispiel dem Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Variable Nominalzinsen können für Sparende ein größeres Risiko darstellen, dadurch kann allerdings auch die Chance auf höhere Renditen bestehen. In der Praxis verwenden Banken variable Zinssätze häufig bei Dispokrediten von Girokonten.

Einflussfaktoren des Nominalzinses

Die Nominalverzinsung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen die Geldpolitik der Zentralbanken, das allgemeine Zinsniveau auf dem Markt, die Bonität des Kreditnehmers oder Emittenten, die Laufzeit eines Darlehens oder einer Anleihe sowie das Angebot und die Nachfrage nach Krediten und Anleihen. Weitere Einflussfaktoren können die Inflationsrate, das Risikoprofil des Finanzinstruments und individuelle Vereinbarungen zwischen Bank und Kreditnehmer beziehungsweise Sparerinnen und Sparer sein.

Wie kann man den Nominalzins berechnen?

In der Regel wird der Nominalzins in Prozent und pro Jahr angegeben. Berechnet werden kann der Nominalzins mit folgender Formel:

Nominalzins = (Zinszahlung / ursprüngliches Kapital) * 100

Das Ergebnis der Berechnung ist der Nominalzinssatz als Prozentsatz des ursprünglichen Kapitals. Die Zinszahlung ist die Menge an Zinsen, die pro Jahr gezahlt wird. Zur Berechnung der Zinszahlung bei gegebenem Nominalzinssatz kann folgende Formel genutzt werden:

Zinszahlung = Ursprüngliches Kapital x Nominalzinssatz

Das Ergebnis der Berechnung gibt an, in welcher Höhe jährlich Zinsen gezahlt werden. Zum Beispiel würden bei einem ursprünglichen Kapital von 10.000 € und einem Nominalzinssatz von 4,00 % Zinsen in Höhe von 400 € anfallen.

Was ist der Unterschied zwischen Nominalzins und Realzins?

Der Unterschied zwischen Realzins und Nominalzins liegt in der Berücksichtigung der Inflation. Der Nominalzins ist der ausgewiesene Zinssatz eines Finanzprodukts, während der Realzins die tatsächliche Kaufkraft der Rendite eines Finanzprodukts nach Abzug der Inflation widerspiegelt. Der Realzins kann folgendermaßen berechnet werden:

Realzins = Nominalzins - Inflation

Der Realzins ergibt sich also aus der Differenz zwischen dem Nominalzins und der Inflationsrate. Wenn beispielsweise der Nominalzins bei 4,00 % liegt und die Inflation bei 2,00 %, beträgt der Realzins 2,00 %. Der Realzins gibt somit an, um wie viel die Kaufkraft des Geldes tatsächlich wächst oder schrumpft.

Was ist der Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins?

Der Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins liegt darin, welche Kosten und Gebühren berücksichtigt werden. Der Nominalzins gibt Aufschluss über den ausgeschriebenen Zinssatz eines Finanzprodukts oder einer Geldanlage an, während der Effektivzins alle zusätzlichen Kosten und Gebühren einbezieht. Dazu gehören etwa die Nebenkosten oder Zinseszinsen bei einem Darlehen oder einer Geldanlage. Da der Effektivzins die Gesamtkosten genauer widerspiegelt, ist er in der Regel höher als der Nominalzins.

Wie funktionieren Nominalzins und Effektivzins bei Krediten?

Bei Krediten gibt der Effektivzinssatz, auch effektiver Jahreszins genannt, die tatsächlichen Kosten an, einschließlich des gesetzlich festgelegten Zinssatzes sowie aller anfallenden Gebühren wie Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren, Bereitstellungszinsen oder Transaktionskosten. Der Effektivzins repräsentiert die Gesamtkosten, die Kreditnehmer pro Jahr auf den ausstehenden Kreditbetrag zahlen. Der Nominalzins führt lediglich den ausgewiesenen Zinssatz auf, ohne weitere Kosten zu berücksichtigen. Dadurch ist der Effektivzins im Normalfall höher als der Nominalzins. Der effektive Jahreszins ermöglicht es, die Konditionen von Kreditangeboten besser zu vergleichen. Kreditinstitute sind gesetzlich verpflichtet, den Effektivzins anzugeben.

Wie funktionieren Nominalzins und Effektivzins bei Tagesgeld und Festgeld?

Bei Tagesgeld- und Festgeldanlagen gibt der Nominalzins die Zinserträge eines Jahres an, die Sparerinnen und Sparer für ihre Einlagen erhalten. Der Nominalzins entspricht bei Tagesgeld- und Festgeldkonten in der Regel der zu erwartenden Rendite, allerdings kann es Ausnahmen geben. Beispielsweise, wenn die Zinsen nicht jährlich, sondern viertel- oder halbjährlich ausgezahlt werden und diese Ausschüttungen verzinst werden. Der Nominalzins berücksichtigt diesen Zinseszinseffekt nicht, wodurch der Effektivzins sowie die zu erwartende Rendite in diesen Fällen höher ausfallen können. Darüber hinaus können Banken bei der Eröffnung von Tagesgeld- oder Festgeldkonten Sonderzahlungen anbieten, deren Verzinsung nicht vom Nominalzins erfasst wird.

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