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Liquidität: Liquidität bezeichnet die Fähigkeit von Unternehmen oder Privatpersonen, ihren Zahlungsverpflichtungen durch ausreichende Vermögenswerte nachkommen zu können. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „liquidus“ ab, das „flüssig“ bedeutet.
Liquiditätsgrade: Die Liquiditätsgrade werden in drei Stufen unterteilt: den ersten, zweiten und dritten Grad der Liquidität. Durch die Verwendung spezifischer Formeln können diese Grade ermittelt und die betriebswirtschaftliche Liquiditätskennzahl berechnet werden.
Liquiditätsmangel: Ein Liquiditätsmangel tritt auf, wenn die Ausgaben die finanziellen Mittel übersteigen und nur noch die wichtigsten Zahlungsverpflichtungen erfüllt werden können. Dies kann zu einer Verringerung der Bonität der Person oder des Unternehmens führen.
Die Liquidität eines Unternehmens oder einer Privatperson bezieht sich darauf, wie leicht und ohne Verluste finanzielle Verpflichtungen zeitnah erfüllt werden können. Es handelt sich um die Verfügbarkeit von ausreichendem Bargeld oder liquiden Mitteln, um kurzfristige Zahlungen abzudecken. Dabei unterscheidet man verschiedene Arten von Liquidität:
Liquidität ist für Unternehmen, Investierende und den gesamten Finanzmarkt von entscheidender Bedeutung. Ein Mangel an Liquidität kann zu finanziellen Herausforderungen führen, während ausreichende Liquidität die finanzielle Stabilität unterstützt.
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen können über Liquidität verfügen. Im privaten Bereich bedeutet dies, dass laufende Kosten wie Miete oder Strom ohne den Verkauf langfristiger Vermögenswerte gedeckt werden können. Um als Privatperson liquide zu bleiben, sollten ausreichend finanzielle Mittel vorhanden und das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben ausgewogen sein.
Es existieren diverse Grade der Liquidität. Diese werden wie folgt gegliedert:
Mithilfe von Formeln lässt sich eine betriebswirtschaftliche Kennzahl zur Liquidität berechnen, welche dem Controlling eines Unternehmens Auskunft über dessen Zahlungsfähigkeit gibt. Diese Kennzahl ermöglicht eine Einschätzung darüber, ob zukünftige Zahlungsschwierigkeiten zu erwarten sind oder nicht.
Bei der Liquiditätsstufe 1. Grades, auch Cash Ratio oder Barliquidität genannt, wird das Verhältnis der liquiden Mittel zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten betrachtet. Dies umfasst in der Regel Rückzahlungsraten von Darlehen sowie Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Ermittlung der Barliquidität berücksichtigt beispielsweise Kassenbestände, Schecks oder Bankguthaben. Forderungen werden hierbei nicht einbezogen. Die Liquidität 1. Grades zeigt somit auf, inwieweit das Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten allein durch liquide Mittel tilgen kann. Ein Richtwert für die Liquidität 1. Grades liegt bei etwa 20,00 %:
Cash Ratio = Liquide Mittel / Kurzfristige Verbindlichkeiten
Ein Unternehmen gerät in einen Liquiditätsmangel, wenn es nicht genug liquide Mittel hat, um seine kurzfristigen Verpflichtungen zu erfüllen. Das bedeutet, dass das Unternehmen Schwierigkeiten haben kann, laufende Betriebskosten, Kredittilgungen oder andere kurzfristige Verbindlichkeiten zu begleichen. Verschiedene Faktoren können zu einem Liquiditätsengpass führen, wie zum Beispiel niedrige Umsätze oder Einnahmen, hohe Betriebskosten, verzögerte Zahlungen von Kundinnen und Kunden, übermäßige Schulden oder eine unzureichende Kreditwürdigkeit.
Ein Liquiditätsmangel kann schwerwiegende Folgen haben, wie die Nichterfüllung von Verpflichtungen gegenüber Lieferanten, Mitarbeitenden oder Kreditgebenden. Dies kann zu Zahlungsausfällen, einem Verlust des Vertrauens der Stakeholder und sogar zur Insolvenz führen, wenn keine angemessenen Maßnahmen ergriffen werden, um die Liquidität zu verbessern.
Eine übermäßige Liquiditätsausstattung kann sowohl positive als auch negative Folgen haben. Zunächst mag es widersprüchlich erscheinen, dass ein Übermaß an liquiden Mitteln problematisch sein könnte. Jedoch gibt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.
Auf der einen Seite bietet eine hohe Liquiditätsreserve Vorteile in Form von finanzieller Flexibilität. Ein Unternehmen verfügt über genügend Barmittel und kurzfristige Anlagen, um unvorhergesehene Ausgaben zu decken, Marktchancen zu nutzen und Schulden vorzeitig zurückzuzahlen. Dadurch wird ein Sicherheitspolster geschaffen und die finanzielle Stabilität gestärkt, was besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten von Bedeutung ist.
Auf der anderen Seite kann ein übermäßiger Liquiditätsüberschuss zu Einbußen bei der Rentabilität führen. Dies bedeutet, dass, wenn ein Unternehmen große Mengen an Zahlungsmitteln ansammelt und kaum investiert, zwar die Zahlungsverpflichtungen leicht erfüllt werden können, jedoch die übliche Verzinsung fehlt und die Vermögenswerte einem Wertverfall durch Inflation ausgesetzt sind. Um dem entgegenzuwirken, können Überschussmittel beispielsweise als Festgeld oder Tagesgeld angelegt werden, um Zinserträge zu erzielen und der Inflation entgegenzuwirken.
Liquide Geldanlagen sind Investitionsmöglichkeiten, die sich leicht in Bargeld oder Zahlungsmittel umwandeln lassen, ohne dabei erhebliche Wertverluste hinnehmen zu brauchen. Diese Anlageformen sind besonders leicht zugänglich und ermöglichen es Anlegerinnen und Anlegern, schnell auf ihr Kapital zuzugreifen. Zu den liquiden Geldanlagen zählen unter anderem Tagesgeld oder Aktien/ETFs, die an der Börse gehandelt werden.
Ein Tagesgeldkonto ist eine beliebte Option für liquide Geldanlagen. Auf einem solchen Konto können Kundinnen und Kunden attraktive Zinssätze nutzen und ihr Geld bei Banken in Österreich und anderen europäischen Ländern anlegen. Tagesgelder ermöglichen einen jederzeitigen und flexiblen Zugriff auf das angelegte Kapital. Als Alternative zum Tagesgeld können kurzfristige Festgeldanlagen in Betracht gezogen werden. Diese sind im Vergleich zu langfristigen Festgeldern ebenfalls liquide, da sie schneller fällig werden und das angelegte Kapital samt Zinsen bereits nach kurzer Zeit ausbezahlt wird.