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Definition: Bei der Kapitalwertmethode, auch Nettobarwertmethode genannt, handelt es sich um ein Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung.
Berechnung: Um den Kapitalwert zu berechnen, kann eine Formel herangezogen werden, bei der unter anderem der Zeitpunkt der Anlage, die Dauer der Investition und der Kalkulationszins eine Rolle spielen.
Ziel: Mithilfe der Kapitalwertmethode können Unternehmer die Wirtschaftlichkeit einer Investition prüfen und so Investitionsentscheidungen treffen.
Die Methode zur Berechnung des Kapitalwerts ist ein Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung und wird häufig auch Nettobarwert- oder NPV-Methode (NPV = net present value) genannt. Ziel ist es, mithilfe des Kapitalwerts die Rentabilität einer Investition zu prüfen. Somit können Investoren vorab Investitionsentscheidungen treffen.
Hierbei wird die Summe aller Ein- und Auszahlungen, abgezinst auf den aktuellen Zeitpunkt, als Kapitalwert bezeichnet. Investitionsentscheidungen können dadurch in Abhängigkeit zum Kapitalwert getroffen werden, welcher entweder neutral, positiv oder negativ sein kann.
Ein entscheidender Aspekt der Kapitalwertmethode ist der Kalkulationszinssatz. Dieser entspricht der Mindestrentabilität, die ein Investor für seine Investition erwartet. Da der Kalkulationszins einen erheblichen Einfluss auf den Endwert des Kapital- beziehungsweise Barwertes hat und somit grundlegend für die Investitionsentscheidung ist, bietet es sich an, einen realistischen Kalkulationszinssatz für die Ermittlung des Kapitalwerts zu wählen. In der Regel wird die Kapitalwertmethode von kleineren Unternehmen oder Selbstständigen angewandt. Die Berechnung des Kapitalwertes kann auch Klein- und Privatanlegern bei Investitionsentscheidungen helfen. Besonders hilfreich kann diese Methode sein, um die Rentabilität von mehreren Investitionen zu ermitteln.
Für die Frage, was die Kapitalwertmethode ist, lässt sich auch eine mathematische Erklärung finden. Die Kapitalwertmethode berechnet den Kapitalwert (C) einer Investition mit der folgenden Formel:
Die Variablen, welche die Kapitalwertmethode beeinflussen, sind:
A₀ = Wert des Anlagebetrags zum Zeitpunkt der Anlage
Bei diesem Wert handelt es sich um die Höhe des eingesetzten Kapitals zum Zeitpunkt der Anlage. Bei der Investitionssumme kann es sich beispielsweise um Kapital für eine Immobilie oder eine Bankeinlage handeln.
t = Dauer der Investition
Die Variable t beschreibt die Betrachtungsdauer einer Investition. Werden beispielsweise durch eine Immobilie zehn Jahre lang Mieteinnahmen generiert, wird die Dauer der Investition mit zehn Jahren angegeben.
At = Cashflow (Zahlungsströme) für die Investitionsdauer (t)
Der Kalkulationszins berücksichtigt in der Regel eine mögliche Inflation und entspricht dem durchschnittlichen Zinssatz einer risikolosen Kapitalanlage. Der Cashflow besteht aus den Einzahlungen, von denen die Auszahlungen abgezogen werden. Dieser kann positiv, neutral oder negativ ausfallen.
i = Kalkulationszinssatz, der sogenannte Kalkulationszinsfuß
Der Zinssatz, mit dem zukünftige Gewinne aus einer Investition bewertet werden, wird auch Kalkulationszins genannt. Ein höherer Kalkulationszins senkt den Wert zukünftiger Gewinne und umgekehrt.
Ob sich eine Investition lohnt, hängt von dem berechneten Ergebnis aus der Kapitalwertmethode ab. Bei der Berechnung gemäß der Kapitalwertmethode gibt es drei mögliche Ergebnisse:
Die Kapitalwertmethode kommt in unterschiedlichen unternehmerischen Kontexten zur Anwendung. Sie dient beispielsweise zur Bewertung von Investitionsprojekten sowie der langfristigen Finanzplanung.
Für eine kurzfristige Kapitalanlage wird eine Immobilie im Wert von 200.000 € erworben. Diese soll auf dem Immobilienmarkt zwei Jahre später für 210.000 € verkauft werden. Der Zinssatz, zu dem Geld bei der Bank aufgenommen wird, beträgt 2,00 %. Der Kapitalwert mit einem Kalkulationszinssatz von 2,00 % ergibt einen positiven Wert von 1845,44 €. Somit wäre diese Investition rentabel. Bei einem Kalkulationszins von 5,00 % ist der Kapitalwert des Immobilienkaufs mit -9523,81 € negativ und damit weniger rentabel. Dieses Beispiel zeigt, dass selbst kleine Veränderungen am Kalkulationszins einen erheblichen Einfluss auf Investitionsentscheidungen haben können.
Es soll ein 3D-Drucker für rund 200.000 € angeschafft werden, dabei gehen die Geschäftsführer von einer Nutzungsdauer von 3 Jahren aus. Es wird erhofft, dass die Maschine einen Gewinn von rund 5,00 % erzielt, also über die Nutzungsdauer von drei Jahren 210.000 € erwirtschaftet. Verwendet man nun die Formel, um den Kapitalwert der Investition zu berechnen, ergibt sich bei einem Kalkulationszins von 5,00 % jedoch ein negativer Wert von -18.594 €. Entsprechend ist diese Investition weniger rentabel, da die Maschine über die Nutzungsdauer von 3 Jahren weniger Gewinne erwirtschaftet als für die Deckung der Anschaffungskosten nötig ist.
Die Berechnung des Kapitalwerts kann eine Methode sein, um eine objektive Investitionsentscheidung zu treffen. Dazu können die Vor- und Nachteile der Kapitalwertmethode situationsspezifisch abgewogen werden.
Vorteile der Kapitalwertmethode
Nachteile der Kapitalwertmethode
Auch wenn die Kapitalwertmethode gewisse Einschränkungen hat, bleibt sie ein instrumentales Werkzeug für die Bewertung von Investitionen. Durch eine sorgfältige Analyse haben Investoren die Möglichkeit, die Ergebnisse der Methode in ihre Investitionsentscheidungen einfließen zu lassen.