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Definition: Deflation, das Gegenteil von Inflation, tritt auf, wenn das allgemeine Preisniveau für Waren und Dienstleistungen sinkt.
Ursachen: Eine Ursache dafür ist, dass die Gesamtnachfrage in der Wirtschaft niedriger ist als das Gesamtangebot. Dadurch entsteht ein Überangebot an Waren und Dienstleistungen, was zu sinkenden Preisen führt.
Folgen: Die Folgen einer Deflation können einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität mit sich bringen. Insbesondere im Rahmen der Lohndeflation kann es zu einer steigenden Arbeitslosigkeit kommen.
Deflation ist das Gegenteil von Inflation. In der Volkswirtschaft bezieht sich Deflation auf einen anhaltenden Rückgang der Preise für Waren und Dienstleistungen. Dies tritt auf, wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage, was zu einem Absinken der Preise führt, um die Nachfrage anzukurbeln. Dadurch kann die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher beeinträchtigt werden.
Sinkende Preise sind normalerweise selten und treten oft nur während wirtschaftlicher Rezessionen auf. Um deflationären Tendenzen entgegenzuwirken, greifen Geld- und Finanzpolitik in solchen Situationen ein. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt ein Inflationsziel von 2,00 % an. Inflationsraten unter diesem Ziel könnten die Gefahr einer Deflation erhöhen.
Es existieren verschiedene Formen von Deflation, die sich je nach den zugrundeliegenden Ursachen unterscheiden:
Die grundlegende Ursache für Deflation liegt darin, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage – zum Beispiel in einem Land oder im Euroraum – geringer ist als das gesamtwirtschaftliche Angebot. Dies führt zu einem Überangebot an Waren und Dienstleistungen auf dem Markt, da die Nachfrage sinkt und die Preise folglich unter Druck geraten. Kundinnen und Kunden erhalten für dasselbe Geld mehr Produkte und Dienstleistungen als zuvor. Deflation wird jedoch oft durch mehrere Faktoren beeinflusst. Zu den wichtigen Faktoren können gehören:
Die Auswirkungen einer Deflation wurden zum Beispiel während der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre deutlich. Zwischen 1929 und 1933 kam es in vielen Industrieländern zu einem drastischen Rückgang der Verbraucherpreise. Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 führte zu einer starken Zunahme der Arbeitslosigkeit. Da die Unternehmen nicht in demselben Maße wie die Preise sanken, die Löhne senken konnten, mussten sie Arbeiterinnen und Arbeiter entlassen.
Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit führt wiederum zu einem Rückgang des Konsums, was während der Weltwirtschaftskrise dazu führte, dass noch mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlassen wurden. Um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, ist eine vorausschauende Geldpolitik erforderlich.
Eine Deflation kann diverse negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben:
Eine Deflationsspirale ergibt sich, wenn die Aussicht auf sinkende Preise das wirtschaftliche Verhalten so stark beeinflusst, dass dies den Abwärtstrend verstärkt. Dies führt zusammen mit dem Rückgang der Preise zu einer Abwärtsbewegung in der Wirtschaft.
Um einer Deflation entgegenzuwirken, setzen Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) oft auf eine Niedrigzinspolitik, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wie der Kauf von finanziellen Vermögenswerten sollen die Liquidität im Finanzsystem erhöhen. Darüber hinaus können expansive fiskalpolitische Maßnahmen wie erhöhte staatliche Ausgaben die Gesamtnachfrage stimulieren. Strukturpolitische Reformen, wie beispielsweise eine verbesserte Flexibilität am Arbeitsmarkt, können ebenfalls langfristig dazu beitragen, Deflation zu bekämpfen.
In diesem Zusammenhang bieten Anlageprodukte wie Festgeld und Tagesgeld eine solide Alternative. Während traditionelle Investitionen in Zeiten der Deflation an Attraktivität verlieren können, bietet insbesondere Festgeld weiterhin stabile Renditen. Durch die festen Zinssätze bietet es Anlegerinnen und Anlegern eine klare Vorstellung davon, welche Rendite sie erwarten können, unabhängig von den kurzfristigen Schwankungen des allgemeinen Preisniveaus. Sowohl Festgeld als auch Tagesgeld unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung von bis zu 100.000 € pro Person und Bank. Somit stellen diese Produkte eine attraktive Option dar, um Kapital zu erhalten und langfristige finanzielle Ziele auch in Phasen der Deflation zu unterstützen.